Vergleichsstudie Physiotherapie und Feldenkrais bei Schulter- und Nackenbeschwerden

Quelle: Lundblad, Elert, Gerdle 1999: Randomized controlled trial of physiotherapy and Feldenkrais-Interventions in female workers with neck-shoulder complaints. Jounal of Occupational Rehabilitations, Vol 9, No. 3

Arbeiterinnen der schwedischen Saab-Autowerke nahmen an einer Studie zum Vergleichen der Wirksamkeit von Physiotherapie und der Feldenkrais-Methode teil. Ziel der Studie war es die Effektivität der beiden Methoden zu erforschen – im Hinblick auf den hohen Krankenstand und im Rahmen der Prävention.

97 Arbeiterinnen mit ärztlich diagnostizierten Nacken- und Schulterbeschwerden wurden nach dem Zufallsprinzip auf 3 Gruppen verteilt:

Eine Gruppe traf sich 32 Mal (2x wöchentlich für 50 Minuten) zu physiotherapeutischen Übungsstunden. Darüber hinaus erhielten die Teilnehmerinnen ein Trainingsprogramm für zu Hause.

Die zweite Gruppe traf sich insgesamt 12 Mal zu einer Feldenkrais-Stunde. Jede Teilnehmerin erhielt 4 Einzelstunden (Funktionale Integration) und ebenfalls ein Trainingsprogramm für zu Hause.

Die dritte Gruppe blieb ohne therapeutische Massnahmen.

Nach Ablauf der 16 Wochen Studiendauer hatte die Feldenkrais-Gruppe deutlich weniger Bewegungseinschränkungen als zu Beginn der Studie, sowie signifikante Verbesserungen der subjektiven Befindlichkeit.

Die Teilnehmerinnen der Physiotherapie-Gruppe zeigten keine Verbesserungen (aber auch keine Verschlechterungen), das Befinden der Kontrollgruppe hatte sich verschlechtert.

Die Autoren sehen u.a. die Entwicklung der Eigenwahrnehmung und Bewusstheit für die motorische Selbststeuerung als massgeblichen Grund für das positive Ergebnis der Feldenkrais-Gruppe.

Link zur Studie (Springer Verlag)