Sonnengruß der Achtsamkeit
Neue Wahrnehmungshinweise, fließende Bewegungen, und ein gesteigertes Körpergefühl bereichern die eigene Praxis.
Der Sonnengruß im Yoga ist eine Abfolge von 12 Positionen. Diese werden entweder im Atemrhythmus gewechselt, oder oft auch ein paar Atemzüge lang gehalten. Der Sonnengruß ist bei Anfängern und Fortgeschrittenen gleichermaßen sehr beliebt, obwohl er doch recht anspruchsvoll sein kann.
Ich möchte hier eine modifizierte Version anbieten, die das Cardio-Workout komplett streicht (könnte man mit Spazierengehen, Laufen oder Radfahren zu ersetzen?), dafür aber die Empfindungstiefe und die positiven Effekte zu steigern vermag.
Schon während, oder auch sofort nach der Lektion spürbare Effekte sind zum Beispiel:
- Entspanntere Schulterpartie und innere Ruhe
- Angenehmes Gefühl in der Wirbelsäule
- Mehr Beweglichkeit in Nacken und Oberkörper
- Schneidersitz geht etwas besser
- Man hat ein gutes, leichtes Gefühl beim Beugen und Strecken
Im Feldenkrais sind wir ja Spezialisten für Bewegungsqualität. Unsere Feldenkrais-Lektionen steigern die Wahrnehmungsfähigkeit für äußere Bewegungen und innere Vorgänge. Sie regen die Vorstellungskraft an, entwickeln Kreativität, fördern Spontanität, und stärken unsere Beziehung zu uns selbst.
So kann man den Sonnengruß sehr detailliert betrachten, und mit den bewährten, menschlichen Konzepten aus Feldenkrais bereichern. Wir beschäftigen uns u.a. mit folgenden Fragen:
- Die augenscheinlichste Bewegung beim Sonnengruß ist der Wechsel zwischen Beugen und Strecken. Doch wie verteilt man diese Bewegung optimal über den ganzen Körper? Wie lässt man alle 24 Wirbel der Wirbelsäule sich gleichermaßen – und ihrem Wesen nach – beteiligen? Auch das Becken, die Beine, die Atmung, das Denken, das ganze Selbst?
- Wie kann man die Teile, die sich nicht bewegen, dazu einladen mitzumachen? Und die Teile, die zu viel arbeiten, sich anstrengen, dazu einladen weniger zu machen?
- Wie kann die Atmung die Bewegungen unterstützen, wie behindern?
- Wir betrachten die Positionen hinsichtlich der unterschiedlichen Beziehung zur Schwerkraft. Im Sitzen wird, zum Beispiel, der Kopf vom Körper getragen, aber im Liegen vom Boden. Wie wirken sich diese Lagewechsel auf die Bewegung aus?
- Wie kann man jede neue Bewegung besser, weicher, angenehmer, fliessender, umfassender, leichter … machen als die vorhergehende?
- Wie kann man durch Bewegung eine Ausgeglichenheit, eine wache Ruhe im Körper hervorrufen?
- Manche Positionen im klassischen Sonnengruß behindern die Atmung. So sind z.B. beim “Down Dog” das 11. und 12. Rippenpaar fixiert und das Zwerchfell blockiert. Gibt es eine Inversion (eine Position, bei der der Kopf tiefer als das Herz ist), die trotzdem eine gute Atmung ermöglicht?
Für das Selbststudium zuhause, und um sich die Positionen leichter zu merken, habe ich ein pdf mit einer Übersicht der 12 Positionen erstellt. Zum Download bitte hier klicken.
Die Audioaufnahme zu dieser Lektion aus einer Gruppenstunde vom 31. März 2015. Es gibt eine langsame Version, in der auf viele Details aufmerksam gemacht wird. Bitte öffne die entsprechende mp3 bzw. Audiodatei, um diese anzuhören:
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Nach dem ersten Durchgang kam in der Gruppenstunde eine kurze Wiederholung. Diese dauerte nur 15 Minuten und man kann sie immer und immer und immer wieder machen. Bitte öffne die entsprechende mp3 bzw. Audiodatei, um diese anzuhören:
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